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Das bezeugte Ableben eines Engels

 

 

Schon die Morgendämmerung verging nicht,

ein seltsamer Anfang,

und wie Akatienhonig so farben,

sah der klang der Welt kurz nach dem Erwachen aus.

 

Ebenso zäh flossen die Gedanken aller in mich und

ich konnte sie lesen,

ein seltsamer Fortgang,

die Klänge nun formierten sich zu Armeen von Musik,

seine Ankunft zeichnete Unmißverständliches

in die Luft.

 

Angefüllt mit Lauten wie trocknendes Harz schreiend

ein Wesen in sich verewigt,

ein seltsames Geschehen,

verdichtete sich die Sicht von allem in der Welt und

kristallene Wolken zeigten,

er war angekommen.

 

Das Vakuum hinter ihm bildete einen Schweif Kosmos,

was es hier nicht gab, gibt es nicht,

eine seltsame Einsicht,

und im Kontrast wie Reif auf grün,

näherte er sich seiner letzten Ankunft.

 

In der Ferne noch war weiß herrschend,

doch Strahlen von brennendem Bernstein umgaben seinen Rest Sein,

ein seltsamer Fall,

und stinkend versuchte Geschwindigkeit ihn einzuholen,

was sie nicht erreichte.

 

Für einen Splitter einer Zeit konnte ich diesen Ausdruck erkennen,

welcher so eben war wie samtenes Holz und so tief,

wie die Erosion der Zeit,

ein seltsames Wesen,

und es war so schnell an mir vorbei,

als hätte es keinen Bestand im Bewußtsein verdient,

doch ich wußte, er hatte mich gesehen,

der Engel.

 

Der Aufprall des Niedergangs auf dem Boden des Seins,

spaltete einziges in zwei, brachte Kosmos zum anfassen,

verteilte Schwingen an Gläubige und tötete einen Engel,

so seltsames kann ich bezeugen,

doch aufgerufen,

die Geburt neu zu gestalten,

nähre ich mein Korn stetig mit Wasser.

 

 

 

 

Mein Erdenengel

 

Mit den Füßen nach oben wollte ich die Welt umrunden, im Schlepptau das Siebengestirn und alle Farben des Seins sollten sich dabei in meinen Augen spiegeln.

 

Doch als ich Dich wirklich ansah, erahnte ich schon meinen Irrtum, mich als das schwarze Loch des Kosmos zu sehen, welches alles aufnimmt und als einziges dabei sich nährt.

 

Ich wagte, Energie zu bewegen und mich Dir zu nähern, was der Schändung einer Heiligkeit gleichkäme, bat ich nicht vorher die Mächte um Nachsicht mit meiner widrigen Person.

 

Mit Milchzähnen knabberte ich an Deiner Aura, der gelbkräftigen, der alleinschließenden, der rosaausströmenden, erdenengeleigenen Kraft Deines Wesens. Und Du bemerktest mich!

 

Deine Größe nahm mich auf und gab mir zu essen. Der Rhythmus Deiner göttlichgleich vibrierenden Gestalt wärmte meine Seele, Deine Augen zeigten mir das Urtiefe, Deine Anmut blies Weisheit mir ins Antlitz.

 

Und jetzt sehe ich, wo Du gehst, werden Augen zu Wasser, Worte zu grün, Herzen zu Kosmos, wo Dein Atem strandet, wird Stroh zu Gras und Mißgunst zu Aufopferung.

 

Ich darf in Deinem Schweif baden, werde vielleicht nur ein Fältchen an Dir sein, ich werde Bäume überleben und fliegen üben, Dir ein Mahl aus Liebe bereiten und an Deinem Schloß die Türe sein.